Getauft. Ausgestoßen. Vergessen?
Evangelische jüdischer Herkunft in Frankfurt am Main 1933 - 1945
Am Sonntag, 29. Januar 2012, um 10 Uhr wurde die Wanderausstellung mit einem Gottesdienst in der Dreikönigskirche eröffnet.
Die Predigt hielt Pröpstin Gabriele Scherle. >> Zur Predigt
Im Anschluss an den Gottesdienst sprach als einer der Ausstellungsinitiatoren Dr. Hermann Düringer, Direktor der Evangelischen Akademie Arnolshain.
Es gabt Gelegenheit zum Gespräch mit Zeitzeugen.
Der Gottesdienst fand bewusst am Sonntag nach dem Jahrestag zum Gedenken an den Holocaust (27. Januar) statt.
Die Wanderausstellung ist in der Dreikönigskirche vom 29. Januar bis 19. Februar 2012 zu sehen.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck haben in den letzten Jahren ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um den Schicksalen von Evangelischen jüdischer Herkunft in der NS-Diktatur nachzugehen und die Rolle der Kirchen damals noch genauer aufzudecken.
In einer Wanderausstellung mit der Überschrift „Getauft. Ausgestoßen. Vergessen?“ wird nun an das Leben der damals Verfolgten und Ermordeten erinnert; die Forschungsergebnisse über das Verhalten der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus werden gezeigt. Es wird auch eine Tafel zu Menschen und zur Geschichte der Dreikönigsgemeinde im Nationalsozialismus geben. Eine Audio- und Videostation zeigt Dokumente und Interviews mit Zeitzeugen.
Die Dreikönigsgemeinde setzt damit ein Gedenkprojekt fort, das sie vor mehr als einem Jahr begonnen hat. Die Namen der damals Ermordeten, die zur Dreikönigsgemeinde gehörten, wurden in den Kirchenbüchern recherchiert. Im Januar 2011 fand ein Gottesdienst zu ihrem Gedenken statt.
Die Dreikönigsgemeinde wirkte im Juni 2011 an der Verlegung von „Stolpersteinen“ zur Erinnerung am letzten selbstgewählten Wohnsitz der von den Nationalsozialisten Deportierten mit. Konfirmandinnen und Konfirmanden waren und sind auch 2012 an dem Gedenkprojekt beteiligt.
Die Ausstellung und der Gottesdienst am 29. Januar werden von der „Dreikönig- Stolperstein-Gruppe“ mit Gemeindepädagogin Natascha Schröder- Cordes und Pfarrer Martin Vorländer vorbereitet.

Stolpersteinverlegung für Cornelia und Albert Katzenellenbogen am 4. Juni 2011 in der Neuen Mainzer Straße 32

Gedenkgottesdienst zum Umgang der Kirche mit Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit und danach am 30. Januar 2011 in der Dreikönigskirche

Gedenkgottesdienst zum Umgang der Kirche mit Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit und danach am 30. Januar 2011 in der Dreikönigskirche
Die Photographie 'Stolpersteine für Otto und Johanna Hirsch, Ffm-Bergen-Enkheim', 2007, dontworry, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.