Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Verlegung von „Stolpersteinen“ am 22. Juni 2014 für Georg Oppenheimer

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Stolpersteinverlegung für Georg Oppenheimer

Sonntag, 22. Juni, 12 Uhr
Melemstraße 12

Erinnerung an Georg Oppenheimer

Georg Oppenheimer wurde am 26. September 1890 in Frankfurt geboren und am 8. Juni 1911 von Pfarrer Holzamer in der Dreikönigskirche getauft. Am 15. September 1942 wurde er in das Durchgangs- und Konzentrationslager Theresienstadt und von dort in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt, wo er wahrscheinlich ermordet wurde. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.

Es ist nun das vierte Jahr, dass wir uns als Dreikönigsgemeinde an der Verlegung von Stolpersteinen beteiligen. Seit 2010 beschäftigt sich eine engagierte Gruppe in unserer Gemeinde mit den Schicksalen derer, die damals in Verbindung zur Dreikönigskirche standen und dem Naziterror zum Opfer fielen.

Georg Oppenheimer wurde in der Dreikönigskirche getauft. Mir ist sie seit vielen Jahren vertraut. Seitdem ich mich mit dem Schicksal der ermordeten Gemeindemitglieder jüdischer Herkunft beschäftige, habe ich einen anderen Blick auf diese Dreikönigskirche bekommen. Ich weiß, dass in der Zeit des Naziterrors verzweifelte Menschen dort waren, die sich auch von der Kirche kaum Hilfe erhoffen konnten. Die damalige evangelische Kirche in Nassau und Hessen hat Christen jüdischer Herkunft ausgestoßen und der Verfolgung preisgeben, selbst mitgehetzt, bei der Diskriminierung und Entrechtung mitgemacht. Immerhin gehörte die Dreikönigsgemeinde zu den Gemeinden, die sich zur bekennenden Kirche hielten. Aber die Christen jüdischer Herkunft, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde standen, wurden ebenso wie Millionen andere diskriminiert, verfolgt und ermordet. Georg Oppenheimer gehörte zu Ihnen. Im Alter von vermutlich 52 Jahren wurde er deportiert und ermordet. Im April dieses Jahres haben wir in der Dreikönigskirche eine Gedenkvitrine eingeweiht. Man sieht dort eine Stoffbahn, in die 26 Namen eingestickt sind. Dies sind die Namen der Opfer, die in Verbindung zur Dreikönigsgemeinde standen. Georg Oppenheimers Namen ist dort eingestickt. Für ihn gibt es kein Grab. Nichts, das an ihn erinnert. Nun kann jeder, der in die Dreikönigskirche kommt und jeder, der hier in der Melemstraße vorbei geht, seinen Namen lesen. Somit wollen wir Georg Oppenheimer gedenken und verhindern, dass sein Name und sein Schicksal vergessen werden.

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