Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Nachruf für Frau Brunhilde Scherdin

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Brunhilde Scherdin

Frau Brunhilde Scherdin

Nachruf

Frau Brunhilde Scherdin war von 1969 bis 1990 Chorleiterin und Organistin der früheren Südgemeinde; sie hat Generationen von Gemeindegliedern geprägt. Als sie mit ihrer Arbeit begann, befand sich die Südgemeinde noch in dem alten Gemeindehaus der Dreikönigsgemeinde am Wendelsplatz; die Gemeindeorgel damals war eine ehemalige Hausorgel von Helmut Walcha.

Brunhilde Scherdin

Frau Scherdin war eine äußerst beliebte Chorleiterin, die Proben hatten immer eine fröhliche, freundliche Atmosphäre. Brunhilde Scherdin und ihr Mann, der im Chor Tenor sang, waren heiter und humorvoll. In den besten Zeiten bestand der Chor aus ca. 30 Personen mit einer guten Mischung von Jung und Alt. Der Schwerpunkt des Chores war eindeutig das Singen im Gottesdienst. Der Chor sang aber auch bei Gemeindefesten, bei Konzerten, in Krankenhäusern und in Altenheimen. Jeder durfte mitsingen, auch wenn man nicht besonders gut singen konnte. Der Chor hatte nämlich auch eine seelsorgerliche Dimension; Menschen, die seelisch angeschlagen waren, fanden im Chor Wärme und Halt. Die Gemeinschaft des Chores wurde zusätzlich durch Tagesausflüge und Wochenendfreizeiten bereichert.

Besonders wertvoll war auch die Arbeit mit Kindern, mit Kinderchören und Instrumentalisten, die in Gottesdiensten, bei Gemeindefesten und Konzerten mitwirkten. Viele Menschen, die bereits als Kinder Frau Scherdins Liebe zur Musik erfahren hatten, sind noch heute in unserer Gemeinde engagiert.

Brunhilde Scherdin

An der Orgel fiel Frau Scherdin durch ihre diskrete Begleitung der Lieder auf. Beim Singen konnte man sich ganz auf den Liedtext konzentrieren, denn die Begleitung lenkte von dem Text nicht ab.

Ein großer Moment für die Gemeinde und für Frau Scherdin war die Einführung der neuen Orgel in einem festlichen Gottesdienst am 10. Juni 1979.

Wichtig für sie war die herzliche ökumenische Zusammenarbeit mit Frau Müller-Horrig und dem Chor der St. Wendelgemeinde. Eine kleine Orgel, die der orgelbegeisterte Herr Scherdin baute, steht immer noch in einer Seitenkapelle von St. Wendel. Größere Chorprojekte gab es auch in Zusammenarbeit mit Frau Meierjürgen in der Dreikönigskirche.

Brunhilde Scherdin

Auch im Ruhestand blieb Frau Scherdin aktiv: in unserer Gemeinde half sie immer wieder mit Orgelvertretung und Unterstützung der Chöre aus; sie besuchte unsere Konzerte und unsere besondere musikalische Gottesdienste. Bis zuletzt blieb sie an den Entwicklungen in der Dreikönigsgemeinde interessiert.

Die Trauerfeier für Frau Scherdin fand am 30. März in Bad Vilbel statt, wo Frau Scherdin wohnte. Dafür hatte sie nicht nur Lieder in 4-stimmigen Sätzen ausgesucht, sondern sogar 60 Photokopien vorbereitet. Ein kleiner Chor, der spontan zusammengestellt wurde, sang mit der Gemeinde „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, „In dir ist Freude“ und „Komm, Herr, segne uns.“ Diese Lieder waren ein letztes Glaubenszeugnis von Brunhilde Scherdin, die damit ihr Gottvertrauen und ihre eigene Dankbarkeit für ein reichhaltiges und erfülltes Leben zum Ausdruck brachte.

Als Gemeinde haben wir Frau Brunhilde Scherdin, die aus Überzeugung und mit „Leib und Seele“ Kirchenmusikerin war, unendlich viel zu verdanken.

Phil und Ursula Schmidt

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