Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Turmgebet für die Stadt

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Turmgebet für die Stadt

Turmgebet für die Stadt

jeden Samstag
Bergkirche
12 Uhr

Kirchtürme haben es mir angetan. Ich liebe den weiten Blick und den Abstand, von dem aus Vertrautes neu und anders auf mich wirkt. Vielleicht hängt meine Liebe zu Kirchtürmen auch mit meiner Ordination zusammen, bei der einer meiner Ordinationsassistenten, Elazar Benyoetz aus Jerusalem, mir folgendes Wort mit auf den Weg gab:

Siehst du dich um,
siehst du dich nicht;
werde umsichtig.

„Hier stehe ich auf meiner Wacht“, sagt der Prophet Habakuk. Seine Worte prägen sich dir für immer ein. Mit ihnen erhebst du dich über Amt und Würde bis zum Glockenturm deiner Kirche hinauf. Du schaust dich um und siehst, was ist, und was sich nicht übersehen läßt, wenn man auf seiner Wacht steht und befugt ist, mit den feierlichen Glocken auch Alarm zu schlagen.

Was du tun kannst,
ist immer mehr,
als was du tun könntest.

Werde umsichtig! Mit dieser Aufforderung möchte ich Sie herzlich einladen zu einem wachsamen Blick, zum mitfühlenden Gebet und vertrauensvollen Segen für unsere Stadt.

Auf dem Kirchturm unter der Einflugschneise werden wir dabei nicht nur mit unseren Augen, sondern auch mit den Ohren wahrnehmen, was den Menschen um uns her zu schaffen macht.

Ab dem 20. April treffen wir uns jeden Samstag für eine halbe Stunde zum Turmgebet. Nach dem 12-Uhr- Läuten steigen wir die Wendeltreppe hinauf und halten auf jedem Balkon ein kurzes Gebet für unterschiedliche Menschen unserer Stadt.

Pfarrerin Silke Alves-Christe

Ein außergewöhnliches Angebot

Die eigenen Sorgen und Nöte vor Gott zu bringen sowie für die Bewohner unserer Stadt zu beten, dazu ist jeden Samstag um 12 Uhr in einer außergewöhnlichen Form die Gelegenheit. Auf jedem der sechs Balkone des Turmes der Bergkirche werden individuelle und gemeinsame Probleme der Einwohner zur Sprache gebracht, z. B. die Belastung durch den Fluglärm. Alle sind anschließend eingeladen, zu äußern, was sie bewegt.

So wie sich der Blick auf die Stadt verändert, je höher man steigt, so ändern sich auch die Gebete. Es werden Psalmen miteinander gebetet und Lieder, gesungen die einen Bezug zur Stadt haben. Den Abschluss bildet der Segen für die Stadt.

Es lohnt sich, in der Mitte des Tages innezuhalten und sich den Sorgen seiner Mitmenschen an einem so ungewöhnlichen Ort zu öffnen. Ein schöner Aspekt dieses Angebots ist auch, dass es von Mitgliedern anderer Gemeinden wahrgenommen wird.

Henriette Lehmann

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