„Opfer?“ Eine Initiative zu Karfreitag
„Opfer?“ Eine Initiative zu Karfreitag
Karfreitag, 6. April
Dreikönigskirche
11 bis 15 Uhr
Kreuzwegstationen in der Dreikönigskirche
Täglich werden Menschen zu Opfern.
Sie verlieren ihr Leben in Kriegshandlungen
und Katastrophen. Sie erleiden
Verletzungen bei dem Versuch,
anderen beizustehen. Sie tragen ein
Leben lang an tiefen seelischen Verwundungen
und körperlichen Schmerzen.
Der Karfreitag als stiller christlicher
Feiertag rückt Erfahrungen in
den Blickpunkt, die sonst am Rande
der Aufmerksamkeit stehen. In der
Vergegenwärtigung des Leidens und
Sterbens Jesu Christi spüren Christinnen
und Christen an diesem Tag dem
Lebensweg eines einzelnen Menschen
nach, der zum Opfer politischer und
religiöser Umstände wurde. Sie glauben,
dass im Leiden Jesu Gott selbst
leidenden Menschen nahe ist. Sie hoffen,
dass durch den Tod Jesu am Kreuz
versöhntes Leben möglich wird. Der
Karfreitag ist darum ein wichtiger Tag
auch für ganz Frankfurt. Darum stehen
an Karfreitag zwölf Kirchen in Frankfurt
und Höchst offen.
Jede Kirche
rückt einen eigenen Aspekt des Karfreitags
in den Mittelpunkt.
Auch die Dreikönigskirche ist am Karfreitag zwischen den Gottesdiensten von 11 bis 15 Uhr offen für Besucher – zur Besinnung und Meditation, zum Verweilen und Gespräch, zum Beten.
„Opfer?“ Zu diesem Leitwort gibt es
in der Dreikönigskirche einen Weg
mit drei Stationen.
Eine Station führt
zu persönlichen Fragen: Wo fühle ich
mich als Opfer? Wo haben andere mich
zum Opfer gemacht? Wo opfere ich
etwas von mir für andere? Gedanken
dazu können Sie aufschreiben und an
ein Kreuz stecken. Als zweite Station
sind die Stufen zum Altar mit einem
roten Tuch bedeckt. Es liegen Gebetskerzen
bereit. Sie können angezündet
werden für Menschen, die zu Opfern
gemacht wurden. Die dritte Station
führt zu einer Meditation unter der
Kreuzigungsgruppe an der Seitenwand
in der Dreikönigskirche. Christus – Opfer
am Kreuz, Sieger über den Tod. Wie
kann ein Opfer Sieger sein?
Karfreitag in der Dreikönigsgemeinde
10 Uhr Gottesdienst in der Dreikönigskirche sowie in der Bergkirche
11 - 15 Uhr offene Dreikönigskirche
15 Uhr Andacht zur Todesstunde Jesu in der Dreikönigskirche
Ein stiller Tag für die Opfer – wichtig für die Gesellschaft!
Mit Großplakaten und Bannern trägt die EKHN den Karfreitag in die Öffentlichkeit.
Mit einer bislang beispiellosen Aktion will die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den tieferen Sinn des Karfreitags öffentlich erläutern und ins Gespräch bringen. Mit Bannern an Kirchengebäuden und Großplakaten auf Litfaßsäulen wirbt sie in verschiedenen Orten des Kirchengebiets an den Tagen vor dem Karfreitag 2012 (6. April) für den Charakter dieses Feiertags.
Der Karfreitag erinnert an den Todestag von Jesus Christus und wird vom Feiertagsgesetz geschützt. Dazu gehören das Verbot von öffentlichen Tanzveranstaltungen und andere Bestimmungen, die für die sogenannten stillen Tage rund um den Karfreitag gelten. Daran hatten sich im vergangenen Jahr an einigen Orten Diskussionen entzündet.
Die Plakate und Banner zeigen eine Hand mit einer Wunde. Sie erinnert an Jesus, der angenagelt an ein Kreuz starb. Gleichzeitig formen die Finger ein V - das Zeichen für Victory - Sieg. Dabei steht das Wort „Opfer?“. Das Motiv ist bewusst anstößig gestaltet und soll zum Nachdenken, Informieren und Diskutieren anregen.
Kirchenpräsident Volker Jung betont: „Als stiller Gedenktag rückt der Karfreitag Themen in den Mittelpunkt, die ansonsten an den Rand gedrängt werden. Es geht um die Aufmerksamkeit für das Leiden und den Tod von Jesus Christus und mit ihm für Menschen, die Schweres erleiden, und Menschen, die zu Opfern werden.“ Der Karfreitag ist aus Sicht der Evangelischen Kirche nicht nur für Christen, sondern auch für die ganze Gesellschaft wertvoll als Gedenktag des Leidens und der Opfer. Darauf macht die EKHN mit ihrer Aktion aufmerksam.
Informmieren Sie sich unter www.karfreitag.de.
Martin Vorländer
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