Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Kurzansprache im Familiengottesdienst zum Thema „Unsere Zeit in Gottes Händen“

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Familiengottesdienst am 9. Sonntag nach Trinitatis

Unsere Zeit in Gottes Händen

Kurzansprache gehalten von Pfarrer Thomas Sinning am 21. August 2011 im Familiengottesdienst in der Bergkirche

Heute geht es um die Zeit. Gott hat sie jedem von uns geschenkt. Die Kinder haben noch mehr davon übrig als wir Großen. Das ist schon toll, nicht wahr?

Manchmal denkt man ja: Das wäre was, wenn man keine Zeit verschwenden muss mit Hausaufgaben oder Putzen oder immer aufräumen oder Steuererklärung machen, sondern wenn man ganz viel Zeit hätte zum Faul am Strand liegen oder Schokopuddingessen oder Fußballspielen. Das wünsche ich mir auch manchmal: ganz viel Zeit zum Lesen z.B.

Aber wenn es tatsächlich so wäre, dann wäre es doch auf einmal recht seltsam:

Nach vier Wochen nur am Strand liegen habe ich nicht nur einen bösen Sonnenbrand, sondern mir ist auch langweilig.

Nach nur einem Tag lang von morgens bis abends nur Schokopuddingessen ist mir garantiert schlecht!

Nach fünf Stunden Fußballspielen ohne Pause wäre auch der fitteste Kicker völlig erschöpft.

Und wenn ich einen ganzen Tag lang nur lese, dann tun mir wahrscheinlich die Augen weh.

Es ist schon ganz gut, daß alles seine Zeit hat. Und es ist eine großartige Sache, daß Gott uns die Zeit schenkt und sie mit seinem Segen umschließt, damit wir so vieles in ihr machen können. Meine Zeit bietet so viele Möglichkeiten, sie mit Schönem und mit Sinnvollen zu füllen.

Und: nur wenn etwas auch einmal zu Ende geht, kann etwas Neues beginnen. Nur wenn die Kindergartenzeit zu Ende geht, komme ich in die Schule. Nur wenn der Urlaub auch zu Ende geht, bleibt es Urlaub, auf den ich mich dann wieder neu freuen kann. Nur wenn Kinder groß werden und selbständiger und sich von den Eltern lösen und also die Kindheit zu Ende geht, dann können sie erwachsen werden. Das ist gerade für Eltern oft gar nicht leicht, zu akzeptieren. Aber das gehört zu der Gabe der Zeit dazu: Loslassen können. Es muß so sein: Alles hat seine Zeit. Nur dann bleibe ich im Leben nicht stehen. Nur dann wachse ich weiter und lerne Neues kennen.

Gott hat uns die Zeit unseres Lebens geschenkt. Und er hat sie gesegnet. So steht es in der Schöpfungsgeschichte. Gott hat unsere Zeit gesegnet. Die schönen Tage genauso wie die schweren Stunden. Die Arbeit und die Ruhe.

Ein ganz besonderes Geschenk ist der Sonntag. In der Schöpfungsgeschichte ist es der Schabat; dort heißt es: Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Damit bewahrt er uns davor, alle Tage durcharbeiten zu müssen. Die Ruhe macht uns menschlich und empfänglich für Gottes Wort.

Der Sonntag zeigt uns: unsere Zeit ist von Gottes Segen umschlossen. Meine Zeit ist in seinen Händen. wenn ich mich daran erinnern lasse, dann gehe ich bewusster damit um.

Den einen Ruhetag in der Woche brauchen wir. Lebensnotwendig. Es ist ein Geheimnis der Zeit, dass sie nicht weniger wird, wenn ich mir einmal den scheinbaren Luxus gönne, auszuruhen, die Seele aufatmen zu lassen, und zu spüren, dass meine Zeit in Gottes Händen ruht. Ich habe dann nicht weniger, sondern mehr Zeit. Weil meine Seele gestärkt wird. Weil ich meine Zeit bewusster wahrnehme und fülle.

Gott schenkt uns viel Zeit. Freuen wir uns darüber, genießen wir sie, und nutzen wir sie dazu, Gutes zu tun! Amen.

Tagesabläufe, ein Leben lang

Text vorgetragen von Heinz Uphoff und Stephanie Blahudka

Womit verbringt denn ein durchschnittlicher Deutscher seine Lebenszeit? Sind wir länger bei der Arbeit oder vor dem Fernseher? Verbringen wir mehr Zeit auf der Toilette oder mit den Kindern spielend?

Fangen wir mit dem Essen an – das hält ja Leib und Seele zusammen. Dafür nehmen wir uns ca. 7 Jahre Zeit; davon 1,5 Jahre im Restaurant – in Sachsenhausen hat man manchmal das Gefühl, in den Äppelwoi-Kneipen könnten es noch ein bisschen mehr sein. Der Mensch ist außerdem sehr reinlich. In seinem Leben verbringt er 4,1 Jahre mit Körperpflege bzw. sitzt 2 Jahre lang in der Badewanne. Ein halbes Jahr verbringen wir auf der Toilette.

Sind wir dann endlich sauber, verbringen wir acht Monate mit An- und Ausziehen. Davon übrigens vier Tage für das Schuhezubinden.

Danach – sauber, angezogen, gefrühstückt - geht es dann für insgesamt 7 Jahre in die Arbeit. Davor stehen wir aber noch ca 7 Monate im Stau. Ist dann endlich Feierabend, können wir uns 9 Jahre unseren Hobbys widmen. Zwischendurch telefonieren wir noch 1,5 Jahre. Vor dem Fernseher verbringen wir 5,5 Jahre. Damit müssen wir also immer noch länger arbeiten als wir fernsehen.

Nach 23 Jahren Schlaf sind wir dann aber wieder ausgeruht. Das ist die Tätigkeit, die am längsten dauert.

Wie sieht denn die Gefühlsbilanz aus? Weinen machen wir insgesamt 11 Tage lang. Im Laufe der Jahre verschenken wir 100.000 Küsse, die jeweils um die 12 Sekunden dauern. Das sind im Laufe eines Lebens dann immerhin fast drei Monate.

Für das Beten nimmt sich der Durchschnittsdeutsche in seinem Leben zwei Wochen Zeit. Und wie lange spielen wir im Schnitt mit Kindern? Immerhin noch mehr als im Stau zu stehen oder auf der Toilette zu sitzen, nämlich 9 Monate.

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