Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Evangelisch-Lutherische

DREIKÖNIGSGEMEINDE

Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Grußwort von Pfarrerin Silke Alves-Christe

Pfarrerin Sike Alves-Christe und Pfarrer Dr. Wilhelm Christe

Pfarrerin Sike Alves-Christe und Pfarrer Dr. Wilhelm Christe

Liebe Mitglieder der Dreikönigsgemeinde!

Obwohl ich schon dreizehn Jahre als Pfarrerin in Frankfurt tätig war: als Vikarin in Bornheim, als Pfarrvikarin in Sossenheim, als Pfarrerin und Dekanin in Höchst, muß ich gestehen, dass Sachsenhausen mir noch ziemlich unbekannt ist. Wohl habe ich oft den Eisernen Steg überquert zu Konzerten in der Dreikönigskirche oder zu Museumsbesuchen, aber in diesem großen Stadtteil – vom Mainufer bis hinauf auf den Berg an den Rand des Stadtwalds – gibt es für mich so viel Neues zu entdecken, auf das ich sehr gespannt bin. Ich kann es kaum abwarten, auf den Turm der Bergkirche zu steigen, um das neue Gemeindegebiet von dort aus zu betrachten, bevor ich die einzelnen Straßen und Wege mit dem Fahrrad erkunde.

Noch viel größer ist aber meine Neugier, Sie, die Menschen in dieser großen Gemeinde, kennenzulernen und von Ihnen zu hören, was Sie bewegt. Großen Respekt bringe ich mit vor den 38 Dienstjahren meines Vorgängers, Respekt auch für Ihre schon 14 Jahre alte Entscheidung, aus drei selbständigen Gemeinden zu einer Gemeinde zu werden und sich damit auf einen in jeder Hinsicht spannenden Prozess einzulassen.

Zu diesem Punkt möchte ich gleich meine Hoffnung ausdrücken, dass wir gemeinsam die Neubesetzung einer Pfarrstelle als Chance nutzen können, um als Gemeinde weiter zusammenzuwachsen. Die ersten Gespräche mit meinen neuen Kollegen waren deutlich auf dieses gemeinsame Ziel ausgerichtet. Ich wünsche mir, dass Strukturfragen und Konzeptklärungen wohl ernsthaft vorangebracht werden, aber doch nicht die höchste Priorität haben oder gar alles verschlingen, was für eine christliche Gemeinde entscheidend und prägend ist.

Ich freue mich besonders auf die Gottesdienste mit Ihnen. In die beeindruckende gottesdienstliche Vielfalt Ihres Gemeindelebens möchte ich mich gern einbringen - mit Freude sowohl an der Verkündigung des Wortes Gottes wie auch an sorgfältiger liturgischer Gestaltung.

Aber zuvor möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen:
In Schotten im Vogelsberg wurde ich am 3. August 1961 geboren. Aufgewachsen bin ich in Hofheim-Lorsbach am Taunus, wo mein Vater Pfarrer war. Da fiel schon um die Zeit meiner Konfirmation die Entscheidung, Pfarrerin zu werden.

Wichtige Stationen waren der Besuch des katholischen Ursulinengymnasiums in Königstein im Taunus, der Studienbeginn in Bethel an der Kirchlichen Hochschule mitten in den von Bodelschwingh’schen Anstalten, in denen ich in den Semesterferien in einem Behindertenheim mitarbeitete. Um nicht nur aus Büchern für meinen Beruf zu lernen, ging ich mit Aktion Sühnezeichen zu einem 18-monatigen Friedensdienst nach Jerusalem, wo ich in der Holocaust-Gedenkstätte Jad VaSchem und mit alten Menschen arbeitete, die die Judenverfolgung der Nationalsozialisten überlebt hatten. An das Theologiestudium, das ich in Mainz, Heidelberg und Tübingen fortsetzte und in Bethel beendete, schlossen sich noch zwei Israelaufenthalte an: ein Studienjahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem und ein Vikariat an der deutschen Auslandsgemeinde in der Jerusalemer Altstadt.

Dann folgten die Frankfurter Jahre als Pfarrerin, von denen ich schon im ersten Satz schrieb. In Höchst habe ich 2003 geheiratet und habe mir in den letzten 7 ½ Jahren mit meinem Mann, Dr. Wilhelm Christe, eine Pfarrstelle an der Stadtkirche in Baden-Baden geteilt. Es ist eine schöne Erfahrung, in diesem Beruf nicht mehr allein zu stehen. Dennoch entspricht eine halbe Pfarrstelle auf Dauer nicht meiner großen Freude an diesem Beruf, den ich mit ganzem Herzen und nicht nachlassender Begeisterung ausübe.

In Frankfurt werden wir beide künftig 1 ½ Stellen ausfüllen. Mein Mann wird zunächst zu Vertretungsdiensten in der Frankfurter Luthergemeinde eingesetzt – mit halber Stelle, um neben dem Pfarramt auch wissenschaftlich arbeiten zu können. Für ihn ist es die Rückkehr an seinen Geburtsort, für mich die Rückkehr in die Stadt, in der ich sehr gern gelebt habe. Wir freuen uns, dass diese Rückkehr zugleich und vor allem ein Neuanfang ist mit einer Menge neuer Herausforderungen.

Am 25. August 2011 werden wir in das Pfarrhaus an der Bergkirche einziehen, obwohl ich – wie Phil Schmidt – für den Südbezirk Ihrer Gemeinde zuständig bin. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie am 25. September 2011 um 10 Uhr meinen Einführungsgottesdienst in der Dreikönigskirche mitfeiern würden.
In Vorfreude Ihre

Silke Alves-Christe

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