Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
Zurück zum Archiv Home der Dreikönigsgemeinde

Evangelisch-Lutherische

DREIKÖNIGSGEMEINDE

Frankfurt am Main - Sachsenhausen

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

« Reportagen Home

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

Laolawelle - Geist und Begeisterung

Die Stimmung im Stadion ist gigantisch. Ein wogendes Fahnenmeer. Menschen in farbigen Trikots und geschminkten Gesichtern. Ohrenbetäubender Jubel, als die Mannschaften einlaufen. Dann der Anpfiff, die erste vielversprechende Chance. Und auf einmal rollte eine Welle durchs Stadion. La Ola reißt die Menschen von den Sitzen. Jeder macht mit. Die Begeisterung bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Spielerinnen. Be-geisterung: sie treibt das Spiel an, Be-geisterung reißt die Menschen mit, Be-geisterung ermöglicht Glücksmomente.

Welcher Geist lässt uns begeistert sein? Der Geist der Fairness und der Freundschaft! Hoffrentlich nicht der Geist der Arroganz und der Aggression. Wenn alle sich von der LaOla – Welle mitreißen lassen, dann schwappt die Well über die Grenzen der Fangemeinden hinweg. Begeisterung kann Grenzen überwinden. Freude kann ansteckend sein. Es gibt noch mehr als Sieg und Triumph über die Gegnerinnen: Es gibt Freunde über ein schönes Spiel,; Freude darüber, gemeinsam ein Fußballfest zu feiern und einfach dabei zu sein.

Ist die Begeisterung im Stadion ein Bild für Pfingsten? Damals, an Pfingsten schwappte die Begeisterung Gottes durch Jerusalem. Sie erfasste Menschen aus aller Herren Länder. Sie wurde zu einem großen Fest, das bis heute nachwirkt. Gott will uns begeistern. Er gibt uns seinen Geist. Den Geist Jesu. Lasst ihn uns mitnehmen in die Tage des sportlichen Festes. Damit es fair zugeht nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen und in den Fanmeilen. Damit alle teilhaben können an der Freude, dabei zu sein.

Thomas Sinning

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

Fair Pray

Kurz vor dem Anpfiff. Die Teams sind noch in den Kabinen. Von draußen im Stadion hört man schon die Sprechchöre und Gesänge der Fans. Endlich ist es soweit. Die Spannung steigt. Gleich müssen die Spielerinnen raus aufs Feld. Die Größe des Stadions, die Wucht der Zuschauer wird über sie hereinbrechen wie eine Welle. Und dann müssen sie zeigen, was sie können. Sie sind gut vorbereitet, aber auch die Gegnerinnen sind stark. Der Druck ist groß.

Sie wollen und sollen beweisen, dass Frauen großartig Fußball spielen können. Alles außer dem Finale wäre eine Enttäuschung. Und die ganze WM soll natürlich ein zweites Sommermärchen werden. Wie mit dem Druck umgehen? Augen zu und durch? Sich nur auf sich selbst verlassen? Beten?

In mindestens zwei verschiedenen Sprachen steigen aus den Team-Kabinen Gebete auf zu Gott. „Bitte sei auf unserer Seite. Lass uns gewinnen!“ Aber es kann nur ein Team siegen. Nur ein Team wird nach dem Schlusspfiff jubeln. Das andere steht leer da, geschlagen, verloren.
Wie sollen wir beten? Für den eigenen Sieg beten heißt immer, die Niederlage der anderen erbitten. Wessen Gebete erhört Gott?"

Bianca Mubiiki-Hörig

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

Wie sollen wir beten? Wessen Gebete erhört Gott?
In den Psalmen heißt es:

  • „Mein Gebet nimmt Gott an. Es sollen alle meine Gegner zuschanden werden und sehr erschrecken; sie sollen umkehren und zuschanden werden plötzlich.“ (Psalm 6, 10+11)
  • „Gott, du bist ein starker Turm vor meinen Feinden.“ (Psalm 61, 4)
  • „Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster, dass meine Gegner zurückweichen mussten, sie sind gestürzt.“ (Psalm 9, 4)
  • “Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (…) Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“ (Psalm 23) Wie sollen wir beten?

Karin Kehr

Einer der Jünger hat einmal zu Jesus gesagt: „Herr, lehre uns beten!“ Und Jesus antwortete: „Wenn ihr betet, so sprecht: Vater unser im Himmel.“ Wer rausläuft auf das Feld im Stadion, kann sich inmitten von Tausenden von Menschen, beäugt von unzähligen Augen einsam fühlen. „Vater unser“ – nie sind wir allein, egal wie viele Bravo- oder Buhrufe uns entgegenschallen für das, was wir tun, egal ob wir gewinnen oder verlieren. „Vater unser im Himmel. (…) Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Wir können mit unseren Talenten, mit unserem Training viel tun und leisten. Wir können mit Kampfgeist und Willenskraft manches Spiel drehen, das verloren schien. Letztlich aber haben wir unser Geschick nicht in der Hand. Auch wenn wir eine Top-Leistung abrufen, entscheidet auch immer etwas Unverfügbares über Sieg oder Niederlage. Ob der Ball an den Pfosten oder ins Tor geht, ob der Schiedsrichter einen Treffer anerkennt oder eben nicht. Trotzdem sind wir nicht an ein blindes Schicksal ausgeliefert. Wir sind geborgen in Gottes Willen wie im Himmel so auf Erden. „Vater unser im Himmel“. So können wir beten.

Thomas Leichum

„Fair Pray“ zur Eröffnung der Fanmeile FrauenFußballWM am 25. Juni 2011 in der Dreikönigskirche

Fürbitten für die fünf Erdteile

Herr, unser Gott, wir beten für faire, friedliche, fröhliche Spiele. Wir beten für die Spielerinnen, Fans und Gäste aus aller Welt. Behüte und begleite sie unversehrt durch Sieg und Niederlage. Sei mitten unter uns mit deinem Heiligen Geist, der Menschen verschiedener Sprache und Herkunft zusammenbringt und gemeinsam begeistert.

Wir bitten für die ganze Welt, für alle Erdteile, aus denen Spielerinnen und Gäste für die WM nach Deutschland kommen. Gottes Gaben von Kontinent zu Kontinent: Gottes Lebenskraft für Afrika, Gottes Bescheidenheit dem nördlichen Amerika, Gottes Freiheit für Lateinamerika.

Gottes Unverfügbarkeit für Asien, Gottes Lächeln über Australien, Gottes Entgegenkommen für Europa, Gottes Heiterkeit für Ozeanien. Gottes Frieden über unsere Stadt und über den ganzen Erdkreis.

^ Zum Seitenanfang