Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Familiengottesdienst am 29. November 2009 - Thema: „Wir feiern Advent“ mit Emili und Matze.

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Familiengottesdienst „Wir feiern Advent“ mit Emili und Matze.“ zum 1. Advent am 29. November 2009 in der Bergkirche

Am ersten Advent war Emili vom Kindergottesdienst der St. Wendelkirche (gespielt von Heike Göring) zu Gast im Familiengottesdienst in der Bergkirche. Sie und Matze (gespielt von Pfr. Sinning) unterhielten sich über den Sinn der Adventszeit. Besonders die Kinder in der Kirche verfolgten aufmerksam das Gespräch zwischen den beiden.

E: Hallo Matze, willst Du auch einen Lebkuchen?

M: O nein danke, Emili, ich habe schon so viel davon gegessen, ich kann keine Lebkuchen mehr sehen! Ich glaube, ich kann nur noch von den Plätzchen essen, die meine Mutter gebacken hat. Drei Dosen voll! Ich habe sogar schon beim Backen genascht.

E: Aber Matze, die Adventszeit beginnt doch gerade erst.

M: Wie? Heute erst? Aber es gibt die Lebkuchen und Pfeffernüsse und Dominosteine doch schon seit September zu kaufen! Was meinst Du, wie viel ich davon schon vernascht habe. Ich esse die ganzen Sachen nämlich leidenschaftlich gern und kann es kaum abwarten, bis es so was wieder gibt!

E: Ja, Du hast recht, aber ich finde, wenn die Schokolebkuchen in der Septembersonne schmelzen, ist noch gar keine Zeit für die ganzen Weihnachtssachen. Alles hat seine Zeit, auch in der Kirche. Weißt du eigentlich, dass heute ein neues Jahr beginnt?

M: Wie bitte? Heute ist schon Neujahr? Habe ich da was verpasst? War Weihnachten etwa schon?

E: Nein, Matze, Weihnachten kommt erst noch. Das ist es ja gerade. Und jetzt fängt die Zeit vor Weihnachten an.

M: Genau, die Zeit vor Weihnachten, die heißt Advent.

E: Und mit dem ersten Advent beginnt ein neues Kirchenjahr.

M: Ein neues Kirchenjahr? Das müssen wir feiern!

E: Ja, stimmt. Obwohl…

M: Du, Emili, weißt du, was mir auffällt? Die Tücher dort am Altar und die Stola da vom Pfarrer, die haben eine so traurige Farbe. Dieses Violett finde ich so traurig. Wir wollen doch heute feiern.

E: Findest Du? Also, ich finde violett schön. Lila ist doch eine coole Farbe. Das passt doch auch schön zu all den Lichtern, die jetzt überall leuchten.

M: Okay, ich sehe: Mädchen haben halt eine andere Meinung zu Lila! Aber trotzdem wollen wir doch heute feiern.

E: Ja, klar, Matze. Aber, weißt du, das eigentliche Fest feiern wir doch erst in knapp vier Wochen: Weihnachten. Das ist das große Fest, auf das ich mich schon so doll freue! Ich glaube, da wäre es etwas früh, schon jetzt den Gänsebraten in die Röhre zu schieben.

M: Aber an Weihnachten möchte ich eine helle festliche Farbe haben!

E: Ja, hell ist gut. Das finde ich auch. Am besten weiß.

M: Und jetzt? Ein neues Kirchenjahr hat doch angefangen. Was machen wir jetzt bis Weihnachten? Plätzchen essen? Und Stollen?

E: Ja klar, warum nicht. Das gehört doch einfach dazu. Aber - irgendwie ist das noch zuwenig. Oder, was meinst du?

M: Vielleicht Kerzen anzünden? Da auf dem Altar stehen doch Kerzen, und ganz viele Lichter, die müssen wir noch anzünden! Das leuchtet so schön in der dunklen Zeit!

E: Das ist eine gute Idee. Das passt irgendwie zu Jesus. Wo er war, ist es hell geworden, da ist alles gut.

M: Hey. Schau mal da: Auf dem Adventskranz sind vier Kerzen, die gar nicht brennen. Die zünd ich jetzt an!

E: Okay.

M: (will alle vier Kerzen anzünden)

E: Nein, doch nicht alle! (Matze reagiert nicht) He, Kinder helft mir mal, wir rufen jetzt alle zusammen „Stopp Matze, nur eine Kerze!“ (……)

M: Was, wieso denn das?

E: Weil wir doch heute den ersten Advent haben. Erster Advent – erste Kerze, verstehst du?

M: Ach so ja, schon klar, du hast recht, das macht Sinn. Aber da muss ich ja ganz schön lange warten, bis alle Kerzen brennen.

E: Ja, schon. Aber es ist doch auch schön zu warten. Weißt du was? Mir fällt gerade ein, dass ich im Kindergottesdienst gehört habe, dass die Christen schon ganz lange warten.

M: Ganz lange? Länger als vier Wochen?

E: Ja, viel länger.

M: Länger als zehn Wochen?

E: Ja, viel länger.

M: Länger als Zehn Jahre?

E: Ich glaube, sogar viel länger als tausend Jahre.

M: Echt so lange?

E: Ja, die Christen warten schon seit fast zweitausend Jahren.

M: Das ist ganz schön lange! Da reichen noch nicht mal die vielen Plätzchen, die meine Mama gebacken hat.

E: Bestimmt nicht.

M: Aber – worauf warten die Christen denn so lange?

E: Tja, worauf warten wir denn im Advent? (zur Gemeinde:) Wisst ihr das? ………… Ja, ich glaube, wir warten auf Jesus.

M: Du meinst: Jesus kommt wieder zu uns. Das wäre aber schön! Dann könnten wir ihn endlich sehen. Und dann könnte ich ihn endlich so manches fragen.

E: Was würdest du ihn denn fragen?

M: Zum Beispiel: Wie isser den so, dein Vater im Himmel, so samstags, wenn er sich ausruht. Oder: Wieso hast Du meine Oma nicht geheilt, wieso ist die gestorben, wo du doch so viele andere geheilt hast? Oder: Wie war das denn damals, bei der Brotvermehrung, und wieso machste das nich noch mal in Afrika, wo es so viele gibt, die Hunger haben?

E: Das sind echt gute Fragen, Matze. Ich glaube, ich würde Jesus auch gerne so manches fragen, wenn er zu uns kommt.

M: Also lohnt es sich zu warten, oder?

E: Ja, bestimmt!

M: Und solange wir warten, zünden wir ganz viele Lichter an, damit es schön hell wird.

E: Ja genau, damit keiner im Dunkeln sein muss, und jeder spüren kann, dass wir auf Jesus warten.

M: Dann warten genau genommen wir im Advent sogar doppelt: Auf das Weihnachtsfest, und darauf, dass Jesus wiederkommt!

E: Da hast du recht Matze. Also ist diese Zeit doch eine schöne Zeit, oder?

M: Ja, mit Kerzen und Lichtern. Und Plätzchen und Lebkuchen …

Thomas Sinning

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