Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Gespräch mit Frau Bernatzky

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Frau Bernatzky mal ohne Blumen

Bin ich im Gottesdienst der Bergkirche und sehe auf dem Altar die wunderhübsch arrangierten Blumen, dann weiß ich, diese haben Sie ausgewählt, dazugekauft und gesteckt – und das zu jedem Sonntag, den Gott gibt.

Ja, Blumen habe ich schon immer geliebt. Als vierjähriges Mädchen habe ich bei einer Hochzeit Blumen gestreut und anschließend wieder aufgesammelt. Vielleicht war damit auch mein Lebensweg schon vorgezeichnet. Immer hatte ich es mit Pflanzen zu tun: eine Lehrzeit im Botanischen Garten Darmstadt, praktische Arbeit in verschiedenen Gärtnereibetrieben, Studium der Gartengestaltung in Berlin. In dieser Zeit lernte ich meinen Mann kennen. Es folgt der Abschluss des Studiums als Gartentechnikerin. Wo ich auch lebte, immer hatte ich ein Stückchen Garten, und wenn es auch nur auf der Fensterbank war.

Was führte Sie nach Sachsenhausen in die Dreikönigsgemeinde?

1946 kam unsere Familie nach Frankfurt. Mein Mann hatte eine Stelle beim Gartenamt. Wir hatten eine Dienstwohnung in Niederrad am Poloplatz, dem Gärtnerhaus der Weinbergs. Diese Wohnung mussten wir aufgeben. Da es freie Wohnungen damals nicht gab, fanden wir nach langem Suchen einen Bauplatz im Wilhelm-Beer-Weg und konnten 1953 mit unseren drei Kindern hier einziehen.

Was hat Sie in der Dreikönigsgemeinde angezogen?

Ehe es die Berggemeinde gab, fuhr ich zu Gottesdiensten, Bibelarbeit und Chor nach Offenbach zu Pfr. Lehmann, den ich von der Paul-Gerhardt-Gemeinde in Niederrad her kannte. Er hatte inzwischen eine eigene Gemeinde in Offenbach übernommen. Er war mir ein Berater bei der religiösen Erziehung meiner katholisch getauften Kinder. Als 1956 die Berggemeinde gegründet wurde, wurde ich durch die Haussammlung für das Diakonische Werk zusehends hier in der Siedlung und damit auch in der Gemeinde heimisch. Mein Mann und die Kinder gehörten ja zu St. Wendel. Bei besonderen Anlässen nahmen wir auch gegenseitig am Gottesdienst des anderen teil.
Damals gab es auch schon einmal einen ökumenischen Gesprächskreis auf dem Berg. Über ihn kam ich zu Frau Kummer in den Chor. Für den Basar war ich das Jahr über beschäftigt mit der Anzucht von Zimmerpflanzen. Mein Blumentisch war links neben dem Eingang des Gemeindehauses. Bei den schönen Gemeindewanderungen, im Gesprächskreis und beim Kirchencafé wuchs ich immer mehr in die Gemeinde hinein. Eine Nachbarin drückte das einmal so aus: „ Die Gemeinde ist Ihr zweites Zuhause.“

Wie kommt es, dass Sie in hohem Alter so gut zu Fuß sind?

Früher waren weite Schulwege zu Fuß selbstverständlich. Ausflüge in der Berliner Umgebung, Wanderungen in unseren deutschen Mittelgebirgen, später in Österreich, der Schweiz und Frankreich gehörten mit in den Jahresablauf. Und immer habe ich gerne und viel Sport getrieben. Manchmal fahre ich mit dem Rad so herrlich durch die Landschaft. Jetzt aber leider nur noch im Traum.

Vielen Dank für das Gespräch!

Inge Geldner, Juli 09

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