Eine Studienreise ins Baltikum vom 16. - 24. Juni 2009
Vorgeschichte und Erbe der letzten Christianisierung in Europa
Eine Studienreise ins Baltikum
Zur Sonnenwende reisten wir unter Leitung von Pfr. Sinning durch die baltischen Staaten nordwärts. Die wundervolle Natur und die reiche Geschichte hielten sich bei unseren Entdeckungen die Waage.
Litauen, zu deutsch „Regenland“ begrüßte uns mit dem Nationalwetter, aber jeder Tag bot auch Sonnenstunden, fast bis zur Mitternacht! Der Bus fuhr durch unberührte Landstriche mit zauberhaften Blumenwiesen, durch reiche Felder und Wälder – die Elche hielten sich versteckt. Wir standen an der Ostsee und am kurischen Haff, ließen den Sand der großen Düne durch die Hand rieseln und füllten die Taschen mit Bernstein (den andere für uns gefunden hatten). Und wir hörten die über tausendjährige Geschichte:
Litauen, das einst bis zum Schwarzen Meer reichte und mit innerer Toleranz
dem äußeren Feind – den Goldenen Horden – widerstand; dessen Großfürst
sich vom Papst krönen und stellvertretend für sein Volk taufen ließ, um der
Christianisierung durch die Ordensritter zu entgehen. Seine Hauptstadt Vilnius,
Kulturhauptstadt 2009, wurde „Jerusalem Litauens“ genannt. Beeindruckend
auch der Berg der Kreuze in Siauliai, der an zaristische und sowjetische
Willkür gemahnt!
Lettland mit der wechselvollen Geschichte der Liven, Kuren und Letten; mit
der sagenumwobenen Bischofsburg von Turaida (nur durch ein Tal getrennt von
der Ordensburg Sigulda), mit dem Barockschloss von Rundale, wo uns ein Igel
begrüßte, und dem reichen Jugendstilviertel von Riga.
Estland krönte die Reise mit der zauberhaften Altstadt von Tallin/Reval, mit
Geschichten über die Dänenflagge Danebrog und über die Schwarzhäupter, reiche
Kaufleute der Hanse. Es ließ uns aber auch innehalten am Denkmal für die
1994 verunglückte Fähre Estonia.
Jeder Tag begann mit dem Herrnhuter Losungswort und einem irischen Reisesegen.
Gott sei Dank, der uns auf unserer Reise behütet hat!
Brigitte Lange