Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Predigten von Pfarrer Phil Schmidt: Was man tun muss, um in den Himmel zu kommen Matthäus 20, 1 – 16a

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Vorfastenzeit - Septuagesimae

Was man tun muss, um in den Himmel zu kommen Matthäus 20, 1 – 16a

Predigt gehalten von Pfarrer Phil Schmidt am 31. Januar 2010 im Kirchsaal Süd

'25. Oktober 2008 - Kinderbibeltag im Gemeindehaus Tucholskystraße 40', 2008, PSch

Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen.
Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn, sandte er sie in seinen Weinberg.
Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere müßig auf dem Markt stehen und sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist. Und sie gingen hin.
Abermals ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe.
Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen: Was steht ihr den ganzen Tag müßig da?
Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.
Als es nun Abend wurde, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und fang an bei den letzten bis zu den ersten.
Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen.
Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen.
Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, doch du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben.
Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen: Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen? Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten dasselbe geben wie dir. Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Matthäus 20, 1 – 16a

Es gab einmal einen Kindergottesdienst, bei dem ein ehrenamtlicher Mitarbeiter über den Himmel als Ort der ewigen Seligkeit gesprochen hatte. Am Ende seiner Vorstellung stellte er Fragen, um festzustellen, ob die Kinder verstanden hatten, was er vermitteln wollte. Er fragte: „Was muss ich tun, damit ich in den Himmel komme? Zum Beispiel, wenn ich mein Haus und mein Auto verkaufen und mein ganzes Geld der Kirchengemeinde geben würde, würde ich dadurch in den Himmel kommen?“ Die Kinder antworteten zusammen: „Nein!“ Dann fragte der Kindergottesdienstmitarbeiter: „Wenn ich jeden Tag die Kirche putzen würde, würde ich dadurch in den Himmel kommen?“ Wieder lautete die Antwort der Kinder „Nein“. „Aber wenn ich zu allen Tieren freundlich wäre, wenn ich allen Kindern Schokolade schenken würde und wenn ich zu meiner Familie immer nur lieb wäre, würde ich dadurch in den Himmel kommen?“ Und wieder riefen die Kinder: „Nein!“ „Also, was muss ich tun, damit ich in den Himmel komme?“ Ein fünf-jähriges Kind antwortete: “Du musst tot sein!“

Die Antwort: „Du musst tot sein!”, um in den Himmel zu kommen, bedeutet: Du kannst überhaupt nichts tun, um einen Platz im Himmel zu erwerben. Dein Platz in der ewigen Herrlichkeit Gottes ist ein reines Geschenk. Ein Theologe mit dem Namen Robert Capon sagte dazu folgendes: „Jesus ist in die Welt gekommen, um die Toten zu erwecken. Die einzige Voraussetzung, die erforderlich ist, um das Geschenk des Evangeliums empfangen zu dürfen, ist tot zu sein. Du musst nicht klug sein. Du musst nicht gut sein. Du musst nicht weise sein. Du musst nicht wunderbar sein. Du musst nicht irgendetwas sein. Du musst nur tot sein. Das ist alles.“

'Hostie', 2009, PSch

Wenn es heißt: „Du musst tot sein“, dann bedeutet das: alles hängt von der Gnade Gottes ab. Unsere Rolle vor Gott ist eine passive Rolle. Vor Gott sind wir Empfangende. Oder wie Martin Luther schrieb: „Wir sind Bettler, das ist wahr.“ Das heißt: Wir haben keine Ansprüche. Wir können nur annehmen. Dementsprechend ist die Gnade Gottes ein Geschenk. Das ist die Botschaft des Gleichnisses von den Arbeitern im Weinberg. Sie bekamen alle einen Silbergroschen, egal ob sie viel oder wenig gearbeitet hatten. Der Silbergroschen ist ein Sinnbild für die volle Wertschätzung Gottes. Der Silbergroschen bedeutet: ewige Gemeinschaft mit Gott wird uns geschenkt, egal ob wir viel oder wenig für Gott getan haben.

Es wird auch nicht berichtet, ob die Arbeiter, die zuletzt nur eine Stunde gearbeitet hatten, kompetent oder inkompetent waren, ob sie fleißig oder faul waren. Die Barmherzigkeit Gottes wird ihnen ohne weiteres geschenkt. Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg wird für uns als Gemeinde aktualisiert, wenn wir Abendmahl feiern. Jeder, der zum Abendmahl kommt, bekommt die Hostie – und nur eine Hostie. Menschen, die in der Gemeinde aktiv sind, bekommen nicht 10 Hostien oder 100 Hostien, je nach Verdienst. Und niemandem wird der Zugang zum Abendmahl verwehrt, auch wenn er seit 50 Jahren nicht mehr im Gottesdienst war. Die Gnade Gottes ist bedingungslos und die Gnade Gottes ist für alle zugänglich. Dementsprechend lautet der letzte Satz der Bibel: „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“

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PSch

Gemeinsamer Gottesdienst mit der koreanischen Sarange-Gemeinde im Kirchsaal Süd

Gemeinsamer Gottesdienst
mit der koreanischen Sarange-Gemeinde

Merkmale dieses Gottesdienstes:
  • Der Gottesdienst ist zweisprachig (Deutsch / Koreanisch).
  • Das Singen ist lautstark und fröhlich, denn die Glaubensintensität einer jungen asiatischen Gemeinde ist spürbar und ansteckend, und die Lieder aus dem koreanischen Gesangbuch sind gefühlvoll.
  • Der Chor der Sarange-Gemeinde singt mehrmals im Gottesdienst.
  • Nach dem Gottesdienst verweilen wir im Vorraum bei Kaffee und Kuchen.

Wer diese Art Gottesdienst noch nicht erlebt hat, hat etwas versäumt. Denn in diesem Gottesdienst kann man erleben, dass die Christenheit eine lebendige, internationale Gemeinschaft ist.
Man muss Zeit mitbringen, um auch hinterher verweilen zu können.