Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
Zurück zum Archiv Home der Dreikönigsgemeinde

Evangelisch-Lutherische

DREIKÖNIGSGEMEINDE

Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Predigten von Pfarrer Martin Vorländer: 9. Sonntag nach Trinitatis - Heilige Familie?

« Predigten Home

'smiling baby', Carin Araujo

9. Sonntag nach Trinitatis

Heilige Familie?


Predigt gehalten von Pfarrer Martin Vorländer am 28. Juli 2013 in der Dreikönigskirche

Liebe Gemeinde!

It’s a boy!

„It’s a boy! Es ist ein Junge!“ Das stand in großen leuchtenden Buchstaben auf einem Hochhaus in London, das war die Schlagzeile in vielen Zeitungen. Kate und William haben ihr Baby bekommen. Der Thronfolger ist da. Ganz London und die halbe Welt jubelten. Unzählige Reporter und Kameraleute warteten begierig, bis die jungen Eltern endlich vor die Tür des Hospitals traten mit ihrem kleinen Prinzen auf dem Arm. Mittlerweile hat das Kind auch einen Namen: George Alexander Louis.

Die älteste Nachricht der Welt

Die älteste Nachricht der Welt immer wieder von neuem eine Sensation:

„Ein Kind ist uns geboren!“ (Jesaja 9, 5)

Jedes Kind dieser Welt, ganz gleich ob in einen Palast hineingeboren, im Sachsenhäuser Krankenhaus oder in einem Slum, kann allen Jubel gebrauchen. Wie schön, dass du geboren bist! Herzlich willkommen auf Erden!

Schöne heile Welt?

Beim Jubel schwingt die Frage mit: Wie wird es dem jungen Paar mit seiner neuen Rolle als Eltern gehen? Wie wird der Kleine aufwachsen? Vater, Mutter, Kind – schöne heile Welt? Schon lange nicht mehr, auch nicht im britischen Königshaus. Die Erinnerung an Williams Eltern Charles und Diana ist wach: Erst royale Märchenhochzeit, das bis dahin größte Medienspektakel aller Zeiten, dann Ehedesaster, Ehebruch, Geheimnisverrat, Tod.

Himmel und Hölle nahe beieinander

In Ehe und Familie liegen Himmel und Hölle nahe beieinander. Es kann das größte Glück auf Erden bedeuten, einen Menschen fürs Leben gefunden zu haben und gemeinsam eine Familie zu gründen. Doch dieses Glück ist kein fester Besitz, sondern immer im Wandel, immer auch gefährdet.

'Familie am Kaffeetisch', 1849, Jenny Bossard (fl. 1850)

Familie, ein schillerndes Wort, ein Wort mit Tausenden von Assoziationen. Jeder hört es anders, jede sagt es anders. Familie. Vater, Mutter, Einzelkind, Schwestern, Brüder, Halbgeschwister, Cousinen, Nichten, Neffen, Enkel. Dazu kommen Wahlverwandtschaften, Pflegeeltern, Patensohn, Stieftochter, Nenn-Tante, eine Gemeinschaft oder Gemeinde, die wie Familie für mich ist.

Ewige Heimat oder immer auf der Flucht

Familie. Manch einer hört dabei Pflicht, andere verstehen Heimat. Wieder andere denken an unterdrücktes Leid und Konkurrenz, andere wissen von Misshandlung und Missbrauch. Viele verbinden mit Familie den einzigen Ort, an dem es vorbehaltlose Liebe gibt und an den man immer wieder zurückkommen kann.

Jeder Mensch hat Familie. Auch wenn ich selbst keine Kinder habe, komme ich aus einer Familie und lebe in familiären Bezügen. Die Familie ist der Ort, an dem wir geprägt werden, für immer. Die einen danken Gott für alles, was sie in der und durch die Familie geschenkt bekommen haben, und andere sind ein Leben lang auf der Flucht vor dem, was sie in der Familie erleben mussten.

Zwischen Autonomie und Angewiesenheit

Was hilft Paaren, was stärkt Familien, damit sie auch durch Schwierigkeiten hindurch glücklich leben? Dieser Frage ist die Evangelische Kirche in Deutschland nachgegangen. Sie hat vor einem Monat ein Familienpapier veröffentlicht mit dem Titel: „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“.

Der Titel zeigt die Richtung. Es geht darum, Familien zu stärken.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“,

steht auf den ersten Seiten der Bibel (1. Mose 2, 8). Menschen sind „zur Gemeinschaft bestimmt und auf Liebe, Fürsorge, Erziehung und Pflege angewiesen.“ (Familienpapier S. 11)

'1970s family', early 1970s, freeparking

Gleichzeitig will und muss jeder Mensch sich auch als eigenständig entdecken. Familie als verlässliche Gemeinschaft, in der Menschen zwischen beiden Polen Autonomie und Angewiesenheit gut leben können. Darin soll Familie gestärkt werden.

Das Familienpapier der Evangelischen Kirche spricht brennende Themen an: Zeit für Familie ist knapp geworden angesichts der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, der Gleichzeitigkeit von Erwerbsarbeit und familiärer Sorge. Familie als Ort für soziales generationenübergreifendes Lernen, häusliche Pflege, Gewalt in Familien, Migration und Familie. Kinderarmut/Familienarmut: Fast jede zweite Alleinerziehende ist von Armut bedroht. Familienpolitik ist eben nicht „Frauen und Gedöns“ (G. Schröder), sondern ein harter Faktor für eine tragfähige Gesellschaft. Wie stärken Kirchengemeinden Familien: durch vorbehaltloses Willkommen für Familien in jeder Konstellation, als Ort für Bildung und Begegnung der Generationen, durch die Begleitung in Übergangssituationen und Krisen.

Streit um ein Papier

Um das Papier gibt es Streit innerhalb der evangelischen Kirche. Es erntet Kritik von katholischen Bischöfen, geharnischte Kommentare in den Medien. Die evangelische Kirche ginge schlampig mit ihrer theologischen Substanz um. Sie verfahre beliebig mit der Bibel, japse dem Zeitgeist hinterher und missachte Ehe und Familie. Weil sie die Ehe wertschätzt, aber feststellt, dass Liebe, Verlässlichkeit, Fürsorge auch in anderen familiären Formen gelebt werden.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Von der ersten bis zur letzten 152. Seite des Familienpapiers werden Ehe und Familie aus biblischen Gründen hoch gehalten. Die Autorinnen und Autoren des Papiers nehmen allerdings ernst, dass in der Bibel Ehe und Familie nicht nur als „Vater, Mutter, Kind“ vorkommen. In der Bibel gibt es eine Vielfalt an Formen des Zusammenlebens.

'Jonathan lovingly taketh his leave of David', Late 1970s, Julius Schnorr von Carolsfeld

Biblische Vielfalt

Abraham hat zwei Söhne: Ismael mit Hagar und Isaak mit Sara. Sein Enkel Jakob muss ebenfalls Kinder von zwei Müttern versorgen: die zehn Söhne, die er mit Lea hat, und die zwei von Rahel. Den beliebten Trauspruch

„Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott“

spricht eine Frau zu einer Frau: die Moabiterin Rut zu ihrer israelitischen Schwiegermutter Noomi (Rut 1, 16).

David trauert über den Tod seines Freundes Jonathan:

„Deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.“ (2. Samuel 1, 26)

Es gibt im Neuen Testament die zusammenlebenden Schwestern Maria und Martha. Erzählt wird vom sehnlichen, zunehmend verzweifelten Kinderwunsch bei Sara und Abraham, Rahel, Hannah im Alten Testament und bei Elisabeth und Zacharias im Neuen Testament. Es gibt Geschwisterzwist wie zwischen Jakob und Esau – und die Erfahrung des Segens, dass selbst nach Jahre langer Feindschaft Versöhnung möglich ist.

Große Vielfalt der Bibel zu Ehe und Familie. Nicht jede der biblischen Konstellationen ist glücklich. Nicht jede wird zum Segen für die beteiligten Menschen. Heißt Vielfalt Beliebigkeit? Ist alles gleich gültig und damit auch gleichgültig? Jede Zeit hat ihr Verständnis von Ehe und Familie biblisch zu begründen versucht.

Hausfrauen-Ehe

In den 50er und 60er Jahren war die gesetzliche Norm die „Hausfrauen-Ehe“: Ohne die Einwilligung ihres Mannes konnte eine Frau kein Konto eröffnen, keinen Führerschein machen und durfte nicht arbeiten. Christliche Verfechter begründete das biblisch mit der Geschichte, dass Eva aus der Rippe des Adam erschaffen wurde. Darum ist

'squatter family in cambodia', 2005, Andre Engels

„der Mann das Haupt der Frau“ (1. Korinther 11, 3).

So steht es bei Paulus. Feministinnen kreierten daraus den Witz: „Als Gott den Mann erschuf, übte sie nur.“

Bei Paulus steht aber auch:

„Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. (…) Hier ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt eins in Christus.“ (Galater 3, 26 ff)

Scampi, Blutwurst, Homosexualität

Im 3. Buch Mose steht:

„Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so ist das ein Greuel und beide sollten des Todes sterben.“ (3. Mose 20, 13)

Es gibt bis heute Länder, in denen dieser Vers als Begründung für Lynchmorde an Homosexuellen dient. Die dortigen Kirchen schweigen dazu oder verdammen lauthals Schwule und Lesben.

Es steht im selben 3. Buch Mose geschrieben:

Das Essen von Lebewesen aus dem Wasser ohne Schuppen und Flossen, also zum Beispiel Muscheln oder Scampi, ist ebenfalls ein Greuel. (3. Mose 11, 10)

Guten Appetit bei der nächsten Frutta di Mare-Platte im Italienurlaub! Blutwurst gehört übrigens auch zu den Greueltaten – tut mir Leid für die hessische Schlachtplatte!

'Die glückliche Familie', spätestens 1903, Carl Schweninger jun

Biblische Maßstäbe

Mit einzelnen Bibelversen kommen wir nicht weiter. Paulus schreibt:

„Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ (2. Korinther 3, 6)

Wir müssen das gesamte biblische Zeugnis in den Blick nehmen und nach Gottes Geist fragen. Durch Gottes Geist wird die Bibel zum Wort Gottes, nicht durch den einzelnen Buchstaben oder Vers. Darin besteht die Herausforderung: Was sind aus dem Glauben heraus begründete Maßstäbe für ein verantwortungsvolles, segensreiches Zusammenleben?

In der Bibel sind das Liebe, Treue, Achtung, Verlässlichkeit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Sorge füreinander, die Einsicht, dass wir auch in der Liebe nicht perfekt und darum auf Vergebung angewiesen sind. So wie es im Trauversprechen heißt:

„Ich will dich lieben und ehren, dir vertrauen und treu sein, für dich sorgen und aneinander vergeben, so wie Gott uns vergibt, nach Gottes Gebot mit dir leben in guten wie in bösen Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.“

Vorbild

Ehe und Familie bieten dafür ein Vorbild, einen schützenden und stärkenden Rahmen. Das Familienpapier erkennt an, dass diese Qualitäten neben der Ehe auch in anderen Formen des Zusammenlebens vorkommen. Der Begriff Familie wird weiter verstanden: Familie ist, wo Menschen füreinander und Generationen übergreifend Verantwortung übernehmen.

Auch Scheitern im Zusammenleben und Scheidung wird ernst genommen. Menschen brauchen gerade an den Bruchstellen Zuspruch, Begleitung und Segen – weil wir trotz bester Absicht Fehler machen und auf Gottes Gnade angewiesen sind.

Das Familienpapier versucht einen doppelten Realismus: biblischen und gesellschaftlichen Realismus. Ob das immer gelingt, können Sie nachlesen und sich gut evangelisch selbst eine Meinung bilden. Auf jeden Fall stellt sich das Papier der biblischen und gesellschaftlichen Herausforderung. Zum Nachlesen oder Herunterladen hier: http://www.ekd.de/EKD-Texte/orientierungshilfe-familie/familie_als_verlaessliche_gemeinschaft.html"

Die Konstellationen, in denen wir leben

Wir alle – wie die Menschen in der Bibel - leben in ganz unterschiedlichen Konstellationen: verheiratet, verpartnert, in Beziehung ohne Trauschein, freiwillig oder unfreiwillig Single, geschieden, wieder verheiratet, als Mutter-Vater-Kinder, alleinerziehend oder mit Kindern aus verschiedenen Beziehungen. Als Großeltern mit einer bunt gewürfelten Kinder- und Enkelschar.

'Family', Late 1970s, Thomas Frederick Martinez

Mit unerfülltem Kinderwunsch oder bewusst ohne Kinder, verwitwet, der Silbernen, Goldenen oder gar Diamantenen Hochzeit entgegen, auf der Suche nach einem Partner, einer Partnerin oder aus Überzeugung zölibatär.

Das ist ein Teil der Bandbreite. Wie gestalten wir das verantwortungsvoll? Verantwortungsvoll vor uns selbst und vor den anderen. Verantwortungsvoll vor Gott.

Leitbild der Bibel: Nachfolge

Was gibt uns die Bibel dafür an die Hand? An erster Stelle: Ob ich allein, zu zweit, als Klein- oder Großfamilie, als Gemeinde oder als ganzes Volk Gottes unterwegs bin, das alles sind keine Erlösungskriterien. Das höchste Leitbild der Bibel ist nicht Ehe und Familie, sondern alttestamentlich gesprochen:

Gott liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft (5. Mose 6, 5).

Neutestamentlich gesprochen: Nachfolge. Jesus Christus nachfolgen.

Zugespitzt gesprochen: Ehe und Familie sind nicht Teil des christlichen Glaubensbekenntnisses. Darum ist die Ehe in der evangelischen Kirche kein Sakrament – im Unterschied zur katholischen Kirche. Ich werde nicht heiliger, wenn ich heirate.

Weltlich Ding und göttlich Werk

In die heilsame Gemeinschaft mit Gott werde ich hineingenommen durch Taufe und Abendmahl. Ob verheiratet oder unverheiratet, immer bin ich zu einem Leben aus Glauben heraus aufgerufen. Darum hat Martin Luther die Ehe ein „weltlich Ding“ und zugleich ein „göttlich Werk und Gebot“ genannt. Weltlich, weil die Ehe keine Erlösungsinstanz ist. Sie entscheidet nicht über mein Verhältnis zu Gott. Göttlich, weil ich auch in der Ehe auf Gott ausgerichtet und angewiesen bin.
(Luthers Hintergrund: Die damalige kath. Kirche sah in Klostergelübde und Priesterzölibat ein gutes Werk, mit dem man sich das Seelenheil verdienen kann. Dagegen Luther: ob verheiratet oder zölibatär, das Heil kann ich mir nicht durch Leistung verdienen.)

'Familie Fritz Kahl', 1938, Eugen Kahl

Wir können sagen: Meine Ehe, meine Familie ist mir heilig. Heilig, das bedeutet, dass ich sie unter Gottes Schutz stelle. Es bedeutet auch, dass ich sie selbst schütze gegen Gefahren von außen und innen. Faktoren von außen oder andere Menschen können Ehe, Familienleben bedrohen. Auch innen braucht es Achtsamkeit, damit man nicht gleichgültig nebeneinander her lebt, am anderen nur noch herumnörgelt, Liebe, Zärtlichkeit, Sexualität einschlafen lässt, keine Zeit füreinander hat, sich nicht mehr die Mühe macht, den anderen zu verstehen.

Ehe unter Gottes Segen

Die Ehe ist gute Gabe Gottes. Das kann man spüren, wenn man sich an dem anderen freut: Was für ein Geschenk, dass ich diese Liebe erfahren darf! Es ist ein großes Glück, ein Leben in guten wie in bösen Tagen mit dem anderen zu teilen. Es ist ein Segen, wenn man beglückt auf das erste Ehejahr, das 10., 25. und 50. Ehejahr zurückschauen kann und liebevoll-zuversichtlich dem entgegengeht, was die Zukunft bringt.

Familienrenitenter Jesus

Darin wirkt und darüber steht Gott. Jesus hatte geradezu einen radikal anti-familiären Zug an sich. Er setzte Gott über alles. Schon als renitenter Zwölfjähriger sagt er zu seinen Eltern, als die ihn tagelang verzweifelt gesucht haben und ihn endlich im Tempel finden:

„Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ (Lukas 2, 49)

Familia Dei

Erwachsen geworden wollen ihn seine Mutter und Geschwister zu sich rufen. Jesus fragt:

„Wer ist meine Mutter und meine Brüder? Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ (Markus 3, 31 ff)

Gottes Willen setzt Jesus über Familienbande. Mehr noch: Gottes Wille stiftet Familienzugehörigkeit über die verwandtschaftliche, biologische hinaus: Die Familia Dei,.

'Christus am Kreuz, betrauert von den drei Marien, Johannes und einem Stifter', 1514, Pier Francesco Sacchi
'Christus am Kreuz, betrauert von den drei Marien, Johannes und einem Stifter', 1514, Pier Francesco Sacchi

Folge mir nach!

Seine Jünger ruft Jesus aus ihren Ehen und Familien heraus. Von Simon Petrus wissen wir, dass er eine Schwiegermutter hatte. Folglich war er verheiratet. Jesus trifft ihn und sagt:

„Folge mir nach!“

Und Simon Petrus lässt alles hinter sich, einschließlich Frau und Familie.

Von Gott zusammengefügt

Zugleich kann Jesus über die Ehe sagen:

„Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“ (Matthäus 19, 6)

Und er stiftet noch am Kreuz neue familiäre Beziehungen. Er sagt zu seiner Mutter und zu dem Jünger, den er lieb hatte:

„Frau, siehe, das ist dein Sohn! Siehe, das ist deine Mutter!“ (Johannes 19, 27)

Es gibt Liebe und Verbundenheit bis in den Tod und über den Tod hinaus.

Gottes Liebe und Treue

Das ist mein Maßstab, wenn ich die Bibel lese und darum bete, dass sie für mein Leben zum Wort Gottes wird: Gottes unbedingte Treue und Liebe. Gottes Liebe, das ist nicht nur Emotion. Das ist Gottes schöpferische Kraft, die die Welt im Innersten zusammenhält, die zusammenführt, was sonst von Hass, Gewalt und Leid auseinander gerissen wird.

Zugehörigkeit zu Gott

Gott bietet ewig und jeden Tag Zugehörigkeit zu seiner Familie. Bei Gott bin ich Mensch, bei Gott darf ich’s sein. Es gibt unter Christenmenschen die Anrede „Liebe Schwestern und Brüder!“ Das klingt ein bisschen altväterlich-betulich. Und doch ist es eine schöne, tiefsinnige Anrede: Wir sind Schwestern und Brüder, gemeinsam zu Gottes Kindschaft bestimmt. So unterschiedlich wir leben, so unterschiedlich wir sind, wir haben eine gemeinsame Zugehörigkeit zu Gott.

Bedingungslos dazu gehören dürfen, das ist für mich eine der höchsten familiären Qualitäten. Es kann mal blitzen und krachen. Ich kann mal voll daneben liegen oder mich zeitweise entfernen. Aber ich gehöre immer dazu. Ich werde nicht fallen gelassen. Gott gibt mich nicht verloren. Von dieser Zugehörigkeit zu Gott und Zusammengehörigkeit unter uns kann es gar nicht genug geben heute, bis dass der Tod uns scheidet und in Ewigkeit. Amen.

Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, die Photographie 'smiling baby', Carin Araujo, für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen.
Die Photographie 'squatter family in cambodia', 2005, Andre Engels, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
Die Photographie 'Familie am Kaffeetisch', 1849, Jenny Bossard (fl. 1850), ist im public domain, weil ihr copyright abgelaufen ist.
Die Photographie 'Family', Late 1970s, Thomas Frederick Martinez, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
Die Photographie '1970s family', early 1970s, freeparking, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
Das Bild 'Jonathan lovingly taketh his leave of David', Late 1970s, Julius Schnorr von Carolsfeld, ist im public domain in den United States, und den Staaten mit einem copyright Vermerk des Lebens des Authors plus 100 Jahre oder weniger.
Die Photographie 'Familie Fritz Kahl', 1938, Eugen Kahl, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany license.
Das Bild 'Die glückliche Familie', spätestens 1903, Carl Schweninger jun, ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für alle Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 Jahren oder weniger nach dem Tod des Urhebers.
Das Bild 'Christus am Kreuz, betrauert von den drei Marien, Johannes und einem Stifter', 1514, Pier Francesco Sacchi, ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, die Photographie 'smiling baby', Carin Araujo, Werk für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen.
Anmerkung:

^ Zum Seitenanfang