Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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"ABC" des Glaubens - Die zehn Gebote

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2. Mose 20,1-17

Martin Luther: Der kleine Katechismus

1.

Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

1.

Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

2.

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

2.

Die zehn Gebote, PSch Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.

3.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.

3.

Du sollst den Feiertag heiligen.

4.

Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

4.

Moses mosaic on display at the Cathedral Basilica of Saint Louis, TheWB, 2008 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden.

5.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

5.

Du sollst nicht töten.

6.

Du sollst nicht töten.

6.

Du sollst nicht ehebrechen.

7.

Du sollst nicht ehebrechen.

7.

Du sollst nicht stehlen.

8.

Du sollst nicht stehlen.

8.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

9.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

9.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

10.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

10.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.

Was ist der Sinn der biblischen Gebote?

Berg Sinai
  • Es geht nicht darum, einen Platz im Himmel zu verdienen.
  • Es geht nicht darum, eine Belohnung von Gott zu bekommen oder eine Strafe zu vermeiden.
  • Es geht nicht nur darum, dass Gebote notwendig sind, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist.
  • Es geht auch nicht bloß um die Vermittlung von Werten.

Sondern es geht um Heiligung und Zeugnis (heilig = abgesondert, geweiht). Das Volk Israel sollte die Gebote einhalten, weil es dazu geweiht ist, Gott zu bezeugen: das Volk Gottes sollte die Gebote einhalten, damit die Menschheit erkennt, wer Gott ist. Alle Menschen sollen zuletzt Gott erkennen und anbeten. Die Einhaltung der Gebote sollte diesem Ziel dienen.

Was kann man von Gott bezeugen, anhand der Gebote?

  1. Er ist der einzige Gott; Gott ist grundsätzlich „einer“. (Du sollst keine andere Götter haben...)
  2. Er lässt sich nicht durch Bilder erfassen; jedes Gottesbild ist eine Verfälschung.
  3. Er kann nicht manipuliert oder bestochen werden (indem man seinen Namen beschwört).
  4. Der Mensch soll vor Gott zur Ruhe kommen und dadurch anerkennen, dass Lebenserfüllung zuletzt von der Schöpferkraft Gottes und nicht von menschlicher Leistung abhängt. Das Ruhen am Sabbat bezeugt, dass Gott seine Schöpfung durch Ruhe vollendet hat und noch vollenden wird.
  5. Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes; deshalb darf Menschenleben nicht verletzt werden, indem:

  6. Alte Menschen missachtet werden (Du sollst Vater und Mutter ehren)
  7. Mord begangen wird (Du sollst nicht "töten" = Mord begehen)
  8. Die Ehe gebrochen wird (Ehebruch und Ehescheidung sind nicht identisch)
  9. Menschen versklavt werden (Du sollst nicht stehlen: Menschenraub war gemeint)
  10. Rufmord und Meineid begangen werden (Du sollst nicht falsch Zeugnis reden...)
  11. Eigentum gestohlen wird (Du sollst nicht begehren...)

Weil es um Zeugnis geht, hat sich die Christenheit erlaubt, zwei Gebote zu ändern:

  • Die Kirche hat Bilder zugelassen, denn Jesus galt als Bildnis Gottes, das Gott selber geliefert hatte. "Er (Christus) ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes." (Kol. 1, 15) Auch enthält die Bibel eine Fülle von "Bildern". Bilder sind erlaubt, weil sie dem Zeugnis der Christenheit dienen. Es war nie erlaubt, Bilder anzubeten.
  • Die Christenheit hat den Sabbat als heiligen Tag aufgegeben, und den Sonntag geheiligt. Denn Sonntag war der Auferstehungstag Jesu Christi. An jedem Sonntag sollte die Auferstehung gefeiert und bezeugt werden.
Die Kreuzigung und Auferstehung Christi offenbaren für die Christenheit, wer Gott ist

Die Christenheit bekam denselben Auftrag, der ursprünglich an Israel gerichtet war: sie sollte der Menschheit bezeugen, wer Gott ist. Für Israel war die Befreiung aus Ägypten die entscheidende Offenbarung; diese Befreiung definierte für Israel, wer Gott ist. Deswegen werden die Gebote mit den Worten eingeleitet: „Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“

Für die Christenheit aber geschah die entscheidende Offenbarung in Jesus: die Kreuzigung und Auferstehung Christi offenbaren für die Christenheit, wer Gott ist. Und weil Christus für alle Menschen gestorben und auferstanden ist, ist jedes Menschenleben deshalb etwas Heiliges (Gott geweiht). Deswegen sind alle Menschen vor Gott gleichwertig. In Gott haben alle Menschen eine Würde, die unantastbar ist. Kein Mensch darf gedemütigt werden.

Gebote werden von Christen eingehalten, weil sie bezeugen, wer Gott ist. Das Ziel lautet: Gott soll in Ewigkeit angebetet und verherrlicht werden, denn Gott verherrlichen ist der höchste Sinn eines Menschenlebens. Gott verherrlichen ist auch der höchste Sinn der Gebote: "So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." (Matt. 5, 16)

Die Photographie des Berges Sinai wurde von ihrem Urheber zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben. Das Bild ist damit gemeinfrei („public domain“). Dies gilt weltweit.
Das Mosaik von Moses (on display at the Cathedral Basilica of Saint Louis, TheWB, 2008) wurde unter den Bedingungen der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported"-Lizenz veröffentlicht.

PSch