Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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"ABC" des Glaubens - Was das Abendmahl bedeutet

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'Das Heilige Abendmahl', 1308, Duccio

Zugehörigkeit:

Wenn wir zum Altar treten, sagen wir damit: wir gehören zu dem Gott, der in Jesus Christus offenbart wurde, und wir gehören zueinander. Teilnahme ist ein offenes Bekenntnis zu Christus und zu seiner Kirche. Deswegen sollen Ausgetretene oder Mitglieder anderer Religionen wissen: wenn sie teilnehmen, haben sie damit ihren Eintritt in die Kirche erklärt.

Zuneigung:

Wenn jemand mich gern hat und mein Freund sein will, dann kann es vorkommen, dass er mir eine Kleinigkeit zu essen oder zu trinken gibt. Brot und Wein/Saft sind auch so zu verstehen: sie sind kleine Zeichen, dass Gott uns lieb hat und unser Freund sein will. Die Beziehung zu Gott ist eine Liebesbeziehung, und Liebe kann von Worten allein nicht leben. Kein Mensch würde zu seiner Geliebten sagen: "Es genügt, dass wir unsere Liebe zueinander mit Worten erklären; auf Dinge wie Händehalten, Küssen, oder kleine Geschenke können wir verzichten, denn das sind bloß Äußerlichkeiten". Liebe braucht sichtbare, spürbare Zeichen, sonst verkümmert sie. Genauso ist es in der Beziehung zu Gott. Ein Christ kann ohne Abendmahl nicht leben.

Schuld und Vergebung:

Wenn ich etwas Falsches getan habe und wenn es mir leid tut, dann brauche ich ein Zeichen, dass alles wieder in Ordnung ist: Brot und Wein/Saft sind Zeichen, dass Gott uns vergibt, dass die Gemeinschaft mit ihm noch besteht.

Brot und Kelch sind sichtbare, spürbare Zeichen, dass Gott wirklich für uns da ist.

Gott ist für uns da:

Woher wissen wir, dass Gott überhaupt da ist und sich für uns interessiert, denn wir können ihn weder sehen noch spüren? Brot und Kelch sind sichtbare, spürbare Zeichen, dass Gott wirklich für uns da ist.

Weihnachtsfeier:

An Weihnachten feiern wir, dass Gott als Mensch erschienen ist. In Bethlehem machte Gott sich klein, wie Martin Luther sagte. Wenn wir Brot essen und aus dem Kelch trinken, erinnern wir uns daran, dass der Mensch, in dem Gott erschienen ist, ein echter Mensch aus Fleisch und Blut war: das Brot erinnert uns an Jesu Leiblichkeit, der Wein/Saft an Jesu Blut. Deswegen wird in jedem Abendmahlsgottesdienst das Lied gesungen, das die Engel bei der Geburt Jesu sangen: "Ehre sei Gott in der Höhe".

Ostermorgen

Osterfeier:

Wir erinnern uns daran, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Die Einsetzungsworte versetzen uns in die Nacht, in der Jesus verraten wurde: der Verrat, der zu seiner Hinrichtung führte. Aber Jesus ist nicht tot, sondern er ist als der Auferstandene lebendig unter uns. Deswegen sagt der Pfarrer immer "Jesus spricht" und niemals "Jesus sprach", wenn er Jesus bei einem Entlassungswort zitiert.

Dankfest:

Wie können wir Gott für alles danken, was wir von ihm bekommen? Früher haben die Menschen ihren Dank zum Ausdruck gebracht, indem sie etwas für Gott opferten. Sie legten etwas auf einen Altar und verbrannten es. Aber wir Christen danken Gott, indem wir ihm Loblieder singen und indem wir seine Gaben – Brot und Wein/Saft – einfach annehmen. Wenn ein Freund einem anderen Freund aus reiner Liebe etwas schenkt, dann will er nur, dass der Empfangende sein Geschenk einfach annimmt. Ein Geschenk annehmen – ohne gleich zu überlegen: wie kann ich das vergelten? (das heißt: wie kann ich mich freikaufen?) – ist der beste Dank. Wer ein Geschenk unbefangen annimmt, nimmt den Schenkenden an. Kinder können unbefangen Geschenke annehmen, im Gegensatz zu vielen Erwachsenen. Man sollte Brot und Wein wie ein Kind empfangen.

Die Zukunft wird vorweggenommen:

Wenn wir zum Beispiel singen: "Alle Lande sind seiner Ehre voll", dann feiern wir einen zukünftigen Zustand, als ob er schon eingetreten wäre. In der Abendmahlsliturgie wird bezeugt, dass Lebende und Verstorbene in Christus zusammengehören und nur vorübergehend voneinander getrennt sind. In der Abendmahlsfeier wird der Tag vorweggenommen, an dem alle Menschen an allen Orten und aus allen Zeiten in Christus als eine Gott lobende Gemeinschaft vereint und versöhnt sind.

Das Gemälde vom Heiligen Abendmahl, 1308, Duccio, ist im public domain, weil sein copyright abgelaufen ist.

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